Samstag, 23.11.2013, 11 bis 17 Uhr
Sonntag, 24.11.2013, 11 bis 15 Uhr
bei Sonja Viola Senghaus, Gilgenstr. 23, 67346 Speyer
Seminargebühr: 70 €
Aufbruch
AUFBRUCH
Literarisch-musikalische Soirée
mit Sonja Viola Senghaus und Wolfgang Schuster
am Sonntag, 23. März 2013, 17 Uhr, im Zehnthaus Römerberg-Berghausen
Eintritt 8 €
Aufbruch ist das Thema, und aufbrechen will das eingespielte Team Sonja Viola Senghaus, Lyrikerin aus Speyer, und Wolfgang Schuster, Blues-Gitarrist aus
Römerberg, auch die Gemüter der Zuhörerinnen und Zuhörer.
Ob nun ein Aufbrechen in der Natur oder ein Aufbruch in andere Welten im Sinne einer Veränderung gemeint ist, beides ist möglich. Vielleicht handelt es sich gar um
einen Lebensaufbruch zu einem imaginären Ziel, um den Zustand des Gewohnten
zu durchbrechen und sich dem Neuen zu stellen. Möglicherweise wird es ein immerwährender Aufbruch.
Lassen Sie sich auf die vielfältigen Aufbruchsvariationen mit Worten und Tönen ein.
Veranstalter: Kreishochschulverband Rheinlandpfalz, Ludwigshafen
und Volkshochschule Römerberg
Ein Nachhall (Rezension aus der Rheinpfalz)
Rheinpfalz, Kultur regional, Dienstag, 16. April 2013
Lyrik: Sonja Viola Senghaus legt dritten Band vor
„Ein Nachhall“: So heißt der dritte Lyrikband der Speyerer Autorin Sonja Viola Senghaus. In 73 Gedichten, die in fünf inhaltliche Gruppen gegliedert sind, finden Erfahrungen der Speyererin mit Umwelt, Gesellschaft und Mitmenschen ihren Niederschlag.
Dabei dokumentiert das rund 100 Seiten starke Buch nicht zuletzt eine befruchtende künstlerische Zusammenarbeit: Im Frühjahr 2010 waren sich Senghaus und die Malerin Dietlinde Stengelin im Speyerer Purrmann-Haus begegnet. Mit ihren Gedichten begleitete die Autorin im vergangenen Jahr Stengelins Ausstellung in Langenargen am Bodensee. Nun gestaltete die Malerin das Buchcover von „Ein Nachhall“. Stets laden Senghaus’ manchmal nur einige Zeilen lange Gedichte ihre Leser zu neuen individuellen Entdeckungen ein.
lesezeichen
Sonja Viola Senghaus: „Ein Nachhall“,
erschienen im Azur-Verlag, Mannheim
2013, 12,90 Euro
Ein Nachhall

Gedichte von Sonja Viola Senghaus
mit einem Vorwort von Elisabeth Lichter
Cover: Dietlinde Stengelin, Langenargen, „Nachhall 2, 2013“
AZUR® Verlag e.K. Mannheim 2013
12,90 Euro
ISBN 978-3-934634-76-3
www.azurverlag.de
Zu beziehen über den Buchhandel oder über amazon.de
Zu diesem Buch:
Sonja Viola Senghaus ist Wort-(Er-)finderin und Wort-Schöpferin. Die Sehnsucht ist eines ihrer Themen, ein Thema, das schon das literarische Schaffen der Romantiker des 19. Jahrhunderts beeinflusste, ein Thema, das alle Menschen verbindet und doch wieder ganz individuell für jeden Menschen etwas anderes bedeutet.
Die Lyrikerin des vorliegenden Bandes verinnerlicht Erfahrungen mit Umwelt, Gesellschaft und Mitmenschen. Sie verdichtet Sprache essentiell.
Wer so mit Sprache umgehen kann, sie auf das Wesentliche reduziert und ihr dennoch Tiefe und Weite gibt, vermittelt als Sprachkünstlerin Kraft und Reichtum für Leser und Zuhörer.
(Oliver Roland, Verleger)
Gedichtbeitrag in „Ortswechsel 12“
Ev. Religionsbuch für Gymnasien / Ausgabe Bayern, 2013,
Freiraum
Augenblicke
einatmen
Fenster und Türen
weit offen
Wolkenschleier
abstreifen
eintauchen
in Alabasterblau
vom Sonnenlicht
durchflutet sein
nur über Schatten springen
gelingt heute nicht
aber
ein Ausatmen
Sichtweise
In mein Haus dringst du ein
(es war nicht verschlossen)
dein Blick schweift durch lichte Zimmer
bleibt haften an der brüchigen Wand
dein Finger gräbt sich ein
in die kleine Öffnung
Staub macht sich frei
und verwirbelt die Sicht
Glück
Zerspringen im Augenblick
losgelöst von Schmerz
gebettet im Klang
Aufbrechen
Das Wasser treibt
Vergangenes
an die Oberfläche
Der Frosch springt!
Im Widerstreit
mit dem aufkeimenden Tag
rührt sich in mir
Jubel
Tag der Offenen Tür
Eckrich
Wie Bilder sich in Worte wandeln Vortrag Langenargen 14.7.12
Wie Bilder sich in Worte wandeln
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Dieses Sprichwort wird unterstützt durch die Neurowissenschaften und durch entwicklungspsychologische Theorien und Studien. Die besagen: Menschliche Wahrnehmung im Allgemeinen und Bildwahrnehmung im Besonderen basieren in erster Linie auf vorsprachlichen Mustern, auf bestimmten Gefühlen und Symbolen.
Wie nehme ich ein Bild wahr, wie wirkt ein Bild auf mich, was löst es in mir aus? Muss ich ein Bild verstehen, um es in Sprache umzuwandeln?
Wahrnehmung ist nicht passiv, sondern sie ist immer mit einem Tun, einem Handeln verbunden. Sehen ist auch immer Erleben. Der Betrachter erkennt die Motive auf einem Bild nicht nur, er erlebt sie. Ein Kunstwerk ist immer eine Herausforderung für den Betrachter. Das Kunstwerk vermittelt ihm darüber hinaus eine spezifische Stimmung, in die er sich hineinbegibt.
Das Betrachten eines Bildes löst also etwas in ihm aus, d.h. es bewegt die Sinne. Es lässt ihn versinken in Bilder und sinnliche Eindrücke. Er lässt sich auf eine fiktive Welt aus Bilder, Figuren und Gefühlen ein. Das Kunstwerk erschließt sich ihm in seiner heiteren oder düsteren Stimmung über die Farbe und Komposition. Der Betrachter entwickelt dabei selbst Emotionen. Etwas in ihm lacht, wird wütend oder weint. So entstehen ähnlich starke Reaktionen wie beim wirklichen Erleben. Es ist ein sich Versenken in eine fiktive Realität.
Der Dichter versetzt sich in diese Stimmung und bringt durch das Medium der Phantasie die Bilder mit Worten in neue Zusammenhänge. Er bringt seine eigene Wahrnehmung, sein eigenes Gefühl, seine eigene Sichtweise mit ein.
Warum ihn das eine Bild inspiriert und das andere nicht, kann ich nicht sagen.
Etwas berührt oder bewegt ihn ihm Inneren, und er verspürt den Wunsch, gerade zu diesem Bild den Kontakt aufzunehmen. Es kann die Thematik, die Komposition, das Geheimnisvolle, das Fremdartige, das Unbegreifliche, das Abstoßende oder das Lustvolle sein. Manchmal ist es nur das Farbenspiel selbst, denn die Farbe hat auch im Gedicht eine Symbolik.
Ich stelle Ihnen zwei Gedichtbeispiele dazu vor:
Die Farbe Blau steht für Ferne, Weite, Sehnsucht, Inspiration,
die Farbe Rot für Feuer, Lebenslust und Liebe.
„Ein Blau“
„Lichtwärts“
Sprache verbindet sich also mit Bildern.
Über die Suggestionskraft der Bilder entstehen Assoziationen
zu den Worten.
Bild und Wort stehen im Dialog oder anders ausgedrückt:
Zwischen Lyrik und Malerei entsteht eine Wechselwirkung.
Manchmal gehen Bild und Wort auch eine Symbiose ein.
Dann verweben sich Bild und Text zu einem neuen Schöpfungsakt.
„Der Künstler malt mit Farben, der Dichter malt mit Wörtern.“
Es gibt also Bilder- und Wörterlandschaften.
Um es mit dem Zitat von Simonides von Keos, einem griechischen
Lyriker um 556 vChr – 467 zu sagen:
„Die Malerei ist eine stumme Poesie und die Poesie ist eine redende Malerei.“
Um es mit meinen eigenen Worten zu sagen:
„Malerei“
„Gedichte“
Sonja Viola Senghaus