Ein Nachhall

Ein Nachhall - Gedichte von Sonja Viola Senghaus
Ein Nachhall

Gedichte von Sonja Viola Senghaus
mit einem Vorwort von Elisabeth Lichter
Cover: Dietlinde Stengelin, Langenargen, „Nachhall 2, 2013“
AZUR® Verlag e.K. Mannheim 2013
12,90 Euro
ISBN 978-3-934634-76-3
www.azurverlag.de

Zu beziehen über den Buchhandel oder über amazon.de

 

 

Zu diesem Buch:

Sonja Viola Senghaus ist Wort-(Er-)finderin und Wort-Schöpferin. Die Sehnsucht ist eines ihrer Themen, ein Thema, das schon das literarische Schaffen der Romantiker des 19. Jahrhunderts beeinflusste, ein Thema, das alle Menschen verbindet und doch wieder ganz individuell für jeden Menschen etwas anderes bedeutet.

Die Lyrikerin des vorliegenden Bandes verinnerlicht Erfahrungen mit Umwelt, Gesellschaft und Mitmenschen. Sie verdichtet Sprache essentiell.

Wer so mit Sprache umgehen kann, sie auf das Wesentliche reduziert und ihr dennoch Tiefe und Weite gibt, vermittelt als Sprachkünstlerin Kraft und Reichtum für Leser und Zuhörer.

(Oliver Roland, Verleger)

Sprachruder

Gedichte von Sonja Viola Senghaus
mit Fotografien von Klaus Senghaus
Wiesenburg Verlag, Schweinfurt, 2010
80 Seiten, Hardcover
15,90 Euro
ISBN 978-3-942063-23-4

Internet: www.wiesenburgverlag.de
Zu beziehen über den Buchhandel und bei Amazon.de.

Zu diesem Buch:

Seelische Prozesse zu versprachlichen, ihnen in Bildern Form und Farbe zu geben, bedeutet, sie sichtbar zu machen. Menschliche Entwicklung – eingeschlossen in den großen Zusammenhang – nach außen zu tragen, ist mein Anliegen. Nicht die Wirklichkeit abbilden, sondern das Ereignis eines Erkenntnis- und Gestaltungsprozesses im Gedicht wiedergeben, sich versenken in die gegebene Situation, sie deuten und das ganze Leben, soweit es nur deutbar ist.

Wer, wenn nicht wir Dichter, haben die Aufgabe, Versprachlichung fassbar zu machen, das Gedicht als Appell, Erinnerung zu bewahren, die Freiheit des Wortes und dessen Beschränkung symbolisch aufzuzeigen.

Mitunter sind es die Sprachruder, mit denen wir versuchen, inneren und äußeren Widerständen gegenzusteuern: „über den eigenen Schatten springen“, „gegen den Strom schwimmen“:

Manchmal rudert die Sprache zwischen sich (Ein-)fügen in ein Ordnungssystem und sich Auflehnen gegen die politische Maschinerie, was Eingeschlossensein, Ausgrenzung oder Zerstörung zur Folge haben kann, aber auch Wortschleusen öffnet zum Neubeginn. Jeder Aufbruch schließt gleichzeitig ein An- und Entkommen ein.

Wir wissen auch, dass die Welt nur Sicherheit und Schutz im Einklang mit der Natur gewährleisten kann und dass die Natur auch die Züge eines unberechenbaren Wesens, einer bedrohlichen Macht annimmt. Mensch und Natur sind im Wandel begriffen, in der Verwandlung, entwickeln und verändern sich ständig.

Flucht oder Ausweg, Illusionen – sind sie Schlüssel oder Chiffre?

Dieses Buch findet Antworten, ergründet, zeigt die menschlichen Entwicklungen, Sehnsüchte, Ängste, Erfahrungsprozesse auf, alle Facetten des menschlichen Lebens.

(Sonja Viola Senghaus)

Gedichte „Sommer“, „Freiraum“ und „Eintauchen“

Gedichte „Sommer“, „Freiraum“ und „Eintauchen“ unter: www.autorenforum.de

Sommer

Barfuß gehen
auf Straßenpflaster
im Krebsgang die Scheren
noch nicht geöffnet zum Einritzen
verwobener Chiffren in
heißen Asphalt

(Sonja Viola Senghaus)

Freiraum

Augenblicke
einatmen
Fenster und Türen
weit offen
Wolkenschleier
abstreifen
eintauchen
in Alabasterblau
vom Sonnenlicht
durchflutet sein
nur über Schatten springen
gelingt heute nicht
aber ein Ausatmen

(Sonja Viola Senghaus)


Eintauchen

Tiefblau der See
in den ich eintauche
an heißen Sommertagen:
Energiequelle

(Sonja Viola Senghaus)

Gedicht „Annette“

Gedicht „Annette“ unter: www.droste-gesellschaft.de

Annette

von Droste-Hülshoff
zu jener Stunde als der Knabe
im Schneckenhaus auf siebenzackiger
Buche dahinschmolz verwandelte sich das
brodelnde Moor in klares Quellwasser

Die goldene Krone auf edlem
Haupt entstieg er nicht
dem Grachtenteich
der verzauberte
Königssohn

Doch die Seufzer
um des versäumten
Prinzenkusses willen
ließen über Nacht Millionen
von Seerosen erblühen

(Sonja Viola Senghaus)