Zwischen Tag und Traum (2)

Bildhaftes Gestalten in Wort und Musik
im Altpörtel in Speyer am 29. Mai 2015, 19:30 Uhr, 20:30 Uhr, 21:30 Uhr
zur Kult(o)urnacht der Stadt Speyer

Texte:   Sonja Viola Senghaus
Saxofon: Lömsch Lehmann

Ein Nachhall

Donnerstag, 15. Mai 2014, 19:30 Uhr       
Stadtbücherei Heidelberg, Hilde-Domin-Saal

„Ein Nachhall“
Literarisch-musikalische Soirée mit Sonja Viola Senghaus, Lyrik,
und Wolfgang Schuster, Gitarre, Speyer-Römerberg

Gedichte aus dem dritten Lyrikband „Ein Nachhall“ von
Sonja Viola Senghaus verschmelzen mit den musikalischen
Kompositionen und Improvisationen des Blues-Gitarristen
Wolfgang Schuster.

Eine Veranstaltung der GEDOK Heidelberg,
in Kooperation mit der Stadtbücherei Heidelberg
Eintrittskarten zu 7,– € / 5,– erm. an der Abendkasse

Einladung herunterladen (PDF)

Glaspavillon Ausgewogene Balance

Ausgewogene Balance
Lesung mit Lyrik, Kalligrafie und Musik im Rathauspavillon

Rheinpfalz, Freitag, 15. Juni 2012, von Monika Portenlänger

„Zwischen uns eine Zeile“: Unter diesem Titel haben Kalligrafin Inge Schott,
Lyrikerin Sonja Viola Senghaus und Gitarrist Wolfgang Schuster am Dienstagabend
eine gemeinsame Lesung im bis auf den letzten Platz besetzten Speyerer Rathauspavillon gestaltet.

Luftig-kühles Licht durchflutet den hohen Glasraum. Schwebend tanzen filigran geschriebene Wörter in Kalligrafie auf schmalen weißen Blätterbahnen. „Auf der Oberfläche des Sprachflusses tanzt der Standpunkt hin und her, eingebettet zwischen den Worten treibt er nun einsilbig stromabwärts“ ist auf einem Blatt in wellenförmig-strömenden Buchstaben zu lesen.

   Kalligrafin Inge Schott hat hier Sonja Viola Senghaus‘ Worte aus dem Gedicht „Treibholz“ ins Bild gesetzt. Zum Zweiklang aus Wort und Sprachbild gesellen sich die Gitarrenlaute Wolfgang Schusters, der Senghaus‘ Lyrik in harmonische Klangbilder übersetzt und damit die Aussagen musikalisch unterstreicht.
    Eine ausgewogene Balance aus Wort, Klang und Bild entsteht in der Lesung, und eine beinahe meditative, ruhige Atmosphäre erfasst den voll besetzten Raum, während Senghaus in nachdenk-lichem Tonfall Gefühle und Erfahrung in ihrer Lyrik in kurze, klare, poetische Satzbilder verwan-delt. So werden „zornige Buchstaben einfach ausradiert“ und „Ausrufezeichen in Frage gestellt“.
  
In „Wortdrähten“ wird nach dem „Runden der Worte“ gesucht – „ein einzig gerundetes Wort verdrahtet sich in mir“. In ihrem Liebesgedicht „Zwischen uns ein Lied“ wiederum „tanzt der Abend ein Strophe, singt die Nacht die Melodie“. Die kühle Leichtigkeit des gläsernen Pavillons unterstreicht dabei die Atmosphäre der Worte, Kalligrafie-Blätter und Gitarrenklänge, die sich miteinander verbinden oder – wie im Gedicht „Wortdrähte“ – verdrahten.

Wie Bilder sich in Worte wandeln Vortrag Langenargen 14.7.12

Wie Bilder sich in Worte wandeln

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Dieses Sprichwort wird unterstützt durch die Neurowissenschaften und durch entwicklungspsychologische Theorien und Studien. Die besagen: Menschliche Wahrnehmung im Allgemeinen und Bildwahrnehmung im Besonderen basieren in erster Linie auf vorsprachlichen Mustern, auf bestimmten Gefühlen und Symbolen.
Wie nehme ich ein Bild wahr, wie wirkt ein Bild auf mich, was löst es in mir aus? Muss ich ein Bild verstehen, um es in Sprache umzuwandeln?
Wahrnehmung ist nicht passiv, sondern sie ist immer mit einem Tun, einem Handeln verbunden. Sehen ist auch immer Erleben. Der Betrachter erkennt die Motive auf einem Bild nicht nur, er erlebt sie. Ein Kunstwerk ist immer eine Herausforderung für den Betrachter. Das Kunstwerk vermittelt ihm darüber hinaus eine spezifische Stimmung, in die er sich hineinbegibt.
Das Betrachten eines Bildes löst also etwas in ihm aus, d.h. es bewegt die Sinne. Es lässt ihn versinken in Bilder und sinnliche Eindrücke. Er lässt sich auf eine fiktive Welt aus Bilder, Figuren und Gefühlen ein. Das Kunstwerk erschließt sich ihm in seiner heiteren oder düsteren Stimmung über die Farbe und Komposition. Der Betrachter entwickelt dabei selbst Emotionen. Etwas in ihm lacht, wird wütend oder weint. So entstehen ähnlich starke Reaktionen wie beim wirklichen Erleben. Es ist ein sich Versenken in eine fiktive Realität.
Der Dichter versetzt sich in diese Stimmung und bringt durch das Medium der Phantasie die Bilder mit Worten in neue Zusammenhänge. Er bringt seine eigene Wahrnehmung, sein eigenes Gefühl, seine eigene Sichtweise mit ein.
Warum ihn das eine Bild  inspiriert und das andere nicht, kann ich nicht sagen.
Etwas berührt oder bewegt ihn ihm Inneren, und er verspürt den Wunsch, gerade zu diesem Bild den Kontakt aufzunehmen. Es kann die Thematik, die Komposition, das Geheimnisvolle, das Fremdartige, das Unbegreifliche, das Abstoßende oder das Lustvolle sein. Manchmal ist es nur das Farbenspiel selbst, denn die Farbe hat auch im Gedicht eine Symbolik.
Ich stelle Ihnen zwei Gedichtbeispiele dazu vor:
Die Farbe Blau steht für Ferne, Weite, Sehnsucht, Inspiration,
die Farbe Rot für Feuer, Lebenslust und Liebe.
„Ein Blau“
„Lichtwärts“

Sprache verbindet sich also mit Bildern.
Über die Suggestionskraft der Bilder entstehen Assoziationen
zu den Worten.
Bild und Wort stehen im Dialog oder anders ausgedrückt:
Zwischen Lyrik und Malerei entsteht eine Wechselwirkung.
Manchmal gehen Bild und Wort auch eine Symbiose ein.
Dann verweben sich Bild und Text zu einem neuen Schöpfungsakt.

„Der Künstler malt mit Farben, der Dichter malt mit Wörtern.“
Es gibt also Bilder- und Wörterlandschaften.

Um es mit dem Zitat von Simonides von Keos, einem griechischen
Lyriker um 556 vChr – 467 zu sagen:
„Die Malerei ist eine stumme Poesie und die Poesie ist eine redende Malerei.“

Um es mit meinen eigenen Worten zu sagen:
„Malerei“
„Gedichte“

Sonja Viola Senghaus

Was ist ein Gedicht?

“Das Gedicht ist zur Ruhe gekommene Unruhe”

(Rainer Kunze)

Das Gedicht ist die literarische Form, die aus der Lust entspringt so oft wie möglich von vorn zu beginnen. Das Schreiben als „Wegkreuzung der Traumillussionen“ ist Magie in einer der Alltagssprache abweichenden Sprache.

Nicht nur subjektiv, also ein Schreiben für mich selber, sondern, wie Kafka sagte, umgeben von Stimmen und Geistern, den Stimmen der Verborgenen, deren Dasein an verschiedenen Stationen des Schreibens mit ins Leben gerufen wird.
Schreiben ist Ausdruck einer anderen Wahrnehmung, ein Sich-Erinnern, ein Sich Herantasten.
Der Einfall, die Inspiration, lassen die Konzentration und ein Sich Versenken gleichzeitig im dichtenden Menschen stattfinden.

Dem Schreiben geht meistens eine intensive Spannung voraus. Zum einen ist es  das eigene Erleben im Alltag, sind es Träume, Erwartungen, Sehnsüchte und Hoffnungen, zum anderen das Einfühlen in den Erlebnisraum anderer Menschen und Situationen, was das Schreiben zu einem kommunikativen und sozialen Prozess macht.
Das Gedicht zeigt einen seelischen Innenraum. Es kommt dabei auf Inhalt, Aussage und Sprache an. Der Dichter sollte dem Gedicht auch etwas Eigenes geben.
Poesie bedeutet im Französischen, dem Gefertigten eine Stimmung, einen Zauber  verleihen: des Mittels und Mediums der Sprache. Damit ist auch gleich eines der wesentlichen Merkmale der Dichtung genannt, ein Kriterium, durch das sich Dichtung oder Poesie entschieden von anderen künstlerischen Ausdrucksweisen abgrenzt, etwa von der Malerei, die es mit Farben und Formen zu tun hat, oder von der Musik, deren künstlerische Materialien Töne, Klänge und Rhythmen sind. Das soll nicht bedeuten, dass Rhythmen, Töne und Farben in der Dichtung keine Rolle spielen.
Nur sind sie hier ausschließlich an Wort und Sprache gebunden.

Der Dichter will Erlebnisse anschaulich machen, sich durch Sprache mitteilen.
Die Mehrzahl der Dinge, die er zur Sprache bringt, Fragen, die er aufwirft, Probleme, die er zur Diskussion stellt, sind alt wie die Welt. Indessen dadurch, dass er sie unter neuem Blickwinkel, in neuem Licht, unter neuen Aspekten, die der Zeit, in der er lebt, ihm eingibt, vorstellt, bekommen sie neues Gewicht, gehen wieder an, erregen wieder, fordern heraus.

„Es gibt Verse, die man findet. – Die anderen macht man. –
Man vervollkommnet diejenigen, die man findet. –
Die anderen ’naturalisiert‘ man.“ (Paul Valéry).
Man schreibt aber nicht nur das, was kommt, nämlich im Suchen, Finden und Machen, man schreibt auch, was man schreiben möchte, im Planen und Konstruieren.
Die wichtigste Feststellung aber, die Horaz im Blick auf Literatur machte, war,
dass die Dichter, entweder „nützen“ (prodesse) oder „erfreuen“ (delectare) wollen.

Sonja Viola Senghaus

.

Heute noch Lyrik?

Warum schreibe ich – und warum schreibe ich so?

Stadtbücherei Heidelberg, Hilde-Domin-Saal
Freitag 5. Oktober 2012, 19.30 Uhr, Eintritt € 7, € 5 erm.

Vier Autorinnen der GEDOK Heidelberg: Elisabeth Lichter, Sonja Viola Senghaus,
Monika Schrenk und Elke Cremer, die Förderpreisträgerin der GEDOK 2011, als Gast aus Berlin
stellen unter dem Motto „Begegnung“ ihre Texte vor.
Anschließend möchten sie mit den Zuhörern in ein Gespräch kommen.

Von Bildern umstellt
auf Augenhöhe fallen sie ein
E. L.

Take Five

Literatur und Trommelperformance

Fünf Künstlerinnen aus GEDOK-Regionalgruppen in Baden-Württemberg stellen sich vor: Lea Ammertal aus Karlsruhe mit Texten aus ihrer noch unveröffentlichten Gedicht- und Kurzprosasammlung „Gedenkemein“, Ulrike Halbe-Bauer aus Freiburg mit ihrem im Herbst 2012 erscheinenden Roman über „Olympia Morata – die erste deutsche Hochschullehrerin“, Regine Kress-Fricke aus Stuttgart mit einer Erzählung, in der sie Wirklichkeit, Traum und Trugbild sowie synästhetische Wahrnehmungen verwebt, Sonja Viola Senghaus aus Heidelberg mit Gedichten aus den Lyrikbänden „Licht-Flügel-Schatten“ und „Sprachruder“ sowie mit Unveröffentlichtem.

Die Trommelperformance von Karin Huttary aus Karlsruhe hat das Wasser zum Thema: seinen Weg von der Tropfsteinhöhle über den hüpfenden Bach zum breiten Strom mit seinen Stromschnellen bis hin zum Meer.
EINTRITT frei                                       VERANSTALTER GEDOK-Künstlerinnenforum
© Lea Ammertal, Ulrike Halbe-Bauer, Regine Kress-Fricke, Sonja Viola Senghaus – Fotos:               privat (2), Anne Kup, N.N.                                        © Karin Huttary – Foto: Melange Oranger

Ausgewogene Balance

Lokal
Ausgewogene Balance
Lesung mit Lyrik, Kalligrafie und Musik im Rathauspavillon

von monika portenlänger

„Zwischen uns eine Zeile”: Unter diesem Titel haben Kalligrafin Inge Schott, Lyrikerin Sonja Viola Senghaus und Gitarrist Wolfgang Schuster am Dienstagabend eine gemeinsame Lesung im bis auf den letzten Platz besetzen Speyerer Rathauspavillon gestaltet.
„Ausgewogene Balance“ weiterlesen

Zwischen uns

 

Schifferstadter Tagblatt

  • Lokal-Rundschau –

    Nr. 103, Freitag, 4. Mai 2012

 

natürliche Energie für den Menschen erfahrbar machen“

Schifferstadter Künstler Martin Eckrich lädt zum „Tag der offenen Tür“

Kunstperformance „Zwischen uns“

Zusammen mit Sonja Senghaus und Rabea Michler zeigte Eckrich in der Kunstperformance „Zwischen uns“ dass Lyrik, Musik und Malerei sich gegenseitig Inspiratio0n sein können. Die ausgebildete Flötistin, Rabea Michler, hatte bereits in der Vergangenheit Ausstellungen des Schifferstadter Künstlers musikalisch untermalt, so dass ein gemeinsamer Auftritt der nächste logische Schritt war. „Meine Familie und ich sind Fans von Martins Arbeit, wir haben auch ein paar seiner Stücke“, erklärt die junge Frau ihre Verbindung zu Eckrich. „Ich habe überlegt, welche Musikstücke Martin inspirieren würden und Sonja Senghaus kam auf die Idee, dass Lyrik auch gut dazu passen würde.

Dass die Drei damit ganz richtig lagen, zeigten die zahlreichen Besucher, die zur Kunstperformance gekommen waren. Auf Bierbänken und im Gras sitzend, zwischen den Bäumen oder auf dem schmalen Gartenweg stehend, drängten sich an die 40 Zuschauer. Zu den Versen von Senghaus und dem Flötenspiel von Michler malte, sprühte oder kleckste Eckrich seine Bilderwelten. Die Anwesenden sahen gebannt auf die Leinwand, während Michler einen mittelalterlichen Spielmannstanz, Hans Jürgen Hufeisens „Rubinfuer“ oder Christians Thielemanns „Fantasie“ auf ihrer Blockflöte zum Besten gab und Senghaus hierzu zarte Verse über

einen Pan am Wasser oder Grashalme im Wind sprach.

Nur besagter Wind unterbrach die Performance kurz, als er den Notenständer umwarf, was sonst – gemeinsam mit Vogelgezwitscher und Bienensummen – für Atmosphäre sorgte. Auch Eckrich schien sich zeitweise in eine Naturgewalt zu verwandeln. Etwa als er mit bloßen Händen in die Farbtöpfe griff, und dann die Farbe auf die Leinwand verteilte oder Ruß aus einem anderen Behälter auf die Leinwand warf und sie dort mit den Farben mischte. Für seine Zuschauer war es dabei spannend zuzusehen, wohin dies künstlerisch Reise führen würde.

Denn wo man noch kurz zuvor zwei Personen im oberen Bildrand vermutete, wurden – dank dem Einsatz von Sprühdose, Tapezierpinsel oder Wachsstiften – die Haare einer einzelnen Person, deren intensiver Blick den Betrachter in seinen Bann schlug. Einen Bann schienen auch die drei Künstler über die Anwesenden gelegt zu haben. „Das war so toll und aufregend“, sagte Monika Deus au Speyer. „Ich hatte mir das ganz anders vorgestellt. Das ist ja richtig Arbeit, der kam ja richtig ins Schwitzen.“ …

epa