Kosmos der Künste gewoben

Kunstverein: Finissage zur Ausstellung „Zusammenspiel“ / Malerei, Poesie und Tanz treffen sich letztmals zum Dialog

Kosmos der Künste gewoben

Hockenheim. „Farben sprechen, erinnern an die Erde. Körper schweben, lauschen der Musik. Eva trägt rot. In den Augen ist das Licht“. In diesem Gedicht von Sonja Viola Senghaus verbirgt sich die Vielfalt des Zusammenspiels bei dem gemeinsamen Kunst- und Kulturprogramm von Kunstverein, Musikschule und Stdtbibliothek in der Zehntscheune.
Inspiriert von Musk und Poesie hat Gisela Späth in einer Serie von Bildwerken Mozarts Noten und Briefe, Notenfragmente des zeitgenössischen Komponisten Gerhard Braun und Textfragmente von Oscar Wilde mit Bildzeichen und Chiffren zu einem Kosmos der Künste verwoben. Sie bilden den Schwerpunkt dieser Ausstellung.

Die Veranstaltung – nach der Eröffnung, dem Konzert der Musikschule mit Anke Palmer, Ute Widermann, Ulriche Wettach-Weidemaier (Querflöten), Jochen Bauer (Klarinette),
Dieter Reif (Texte) und Gisela Späth, Bilder – spannte den künstlerischen Bogen von der klassischen Musik Mozarts und zeitgenössischen Kompositionen zu den Bildwerken von Gisela Späth. Das Publikum konnte Bekanntes, Außergewöhnliches und  Experimentelles erleben, von den Musikern mit großer Sensibilität und Virtualität vorgetragen.
Mit einer sehr gut besuchten Finissage endete das gemeinsame Kulturprojekt, bei der Malerei, Poesie und Tanz sich zu einem spannenden Dialog begegneten. Gisela Späth, 1. Vorsitzende und ausstellende Künstlerin begrüßte die Besucher und stellte die Lyrikerinnen Sonja Viola Senghaus und Marga Fedder und die Tänzerin Janna Schimka mit ihren jeweiligen Biografien vor. In verdichteten und auf das Wesentliche reduzierten Worten nahmen Sonja Viola Senghaus und Marga Fedder Bezug zu den Themen der ausgestellten Gemälde. In einem ZusammenSpiel mit der Tänzerin Janna Schimka begannen sie ihre gemeinsame  Performance im unteren Raum der Zehntscheune.
„Farben sprechen, erinnern an die Erde. Körper Schweben.“ Die Tänzerin Janna Schimka  kommt mit kleinen Schritten auf die freie Fläche zwischen den Besuchern. Ihre Bewegungen sind klein, sparsam, Füße schleifen über den Boden. Arme, Beine, Hände, Füße, die Bewegungen werden dynamischer, rhythmischer, sie nehmen sich Raum.
Man vergleicht das Gehörte mit dem Tänzerischen, schaut auf die Bilder, die Farben, die Strukturen, erspürt Musik. Eine spannende Geschichte, die sich vom unteren Raum der Zehntscheune durch das Treppenhaus zieht, Lyrik und Tanz im Foyer wie auf der 1. Etage, wo Janna Schimka auch ihre Stimme einsetzt.
Die gemeinsame Performance endet im großen Raum im Dachgeschoß. „Die Tänzerin schwingt sich hoch. In Sekunden wachsen ihr Flügel. Die Erde hat sie schon lange verlassen“. (S.V. Senghaus)
Die Besucher sind begeistert, langanhaltender Applaus.“ Eine gelungene Veran-staltung.
Eh

(Hockenheimer Zeitung, Dienstag, 11. März 2014)

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