Gebettet im Klang

Kultur in der Zehntscheune:

Lyrik von Sonja Viola Senghaus in Klang gebettet / Kammermusik von Zsófia Perneczky und Zoltán Onczay

Literatur mit Musik verknüpft

von unserer Mitarbeiterin Marion Brandenburger

„Gebettet im Klang“ hat die Musikschule zusammen mit der Stadtbücherei die neuste Ausgabe von „Kultur in der Zehntscheune“ genannt.
Lyrik von Autorin Sonja Viola Senghaus war es, die im Klang gebettet wurde. Ihre ganz eigene Art, mit Sprache umzugehen, lernten die Zuhörer im ausverkauften Saal der Stadtbibliothek bei der Matinée kennen.

 

Zeitgenössische Werke

Für die Musik sorgten die beiden Lehrkräfte an der Musikschule, Zsófia Perneczky (Querflöte) und Zoltán Onczay (Violoncello). Die beiden aus Ungarn stammenden Musiker zeigten mit viel zeitgenössischer Musik, wie es sich anhört, wenn man seine Instrumente perfekt beherrscht.

Anke Palmer begrüßte die Gäste und verwies gleich auf den Freundeskreis der Musikschule, der sich um die Bewirtung kümmerte. Es duftete nach frisch gebrühtem Kaffee und würzigem Kuchen, was natürlich sehr gut zum Sonntagvormittag passte.

Thematisch abgestimmt

Sonja Viola Senghaus eröffnete das Programm mit dem Gedicht „Die Musik“.
Sehr schön war die Literatur mit der Musik verknüpft und thematisch aufeinander abgestimmt. Zsófia Perneczky und Zoltán Onczay hatten als erstes „Duetto II“ von Franz Danzi ausgesucht. „Sag, wo kommen all´ die Klänge her?“ fragte das folgende Gedicht. Musikalisch waren Komponisten des 20. Jahrhunderts vertreten.
Matt Doran war einer von ihnen oder Robert Nessler, der mit „Les poissons magiques“ das gleichnamige Bild von Paul Klee in vier Sätzen vertont hat.

Typisch für diese Zeit waren wohl die Disharmonien, die den Musikern schon einiges abverlangten. Umso schöner, dass wohl ein fachkundiges Publikum anwesend war, das die Musiker mit reichlich Applaus bedachte.

Freunde der Klassik wurden mit Wolfgang Amadeus Mozart sowie Ludwig van Beethoven belohnt. Da die Künstler aus Ungarn stammten, duften natürlich auch die „Ungarischen Volks-Melodien“ aus der Feder von Béla Bartók nicht fehlen.

Sonja Viola Senghaus bezauberte die Zuhörer mit teils hingeworfenen Wortschöpfungen oder mit dem Versuch, eine Herbststimmung in wenigen Worten einzufangen. „Musica per due“ von Ivan Jevtic fand noch Platz im Programm ebenso wie die temperamentvollen Variationen über ein Thema von Georg Friedrich Händel von Johan Halvorsen, das das ganze Können der Musiker offenbarte. Mit „Abschied“ beschloss die Dichterin das Programm.

Das Publikum forderte jedoch noch eine Zugabe, die von allen drei Künstlern gerne gewährt wurde. Ein hochkarätiges Programm wurde zur Matinee geboten.

Hockenheimer Zeitung, Mittwoch, 6.11.2013

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