„Lyrik und Musik/Licht-Flügel-Schatten“, Lußheimer Nachrichten v. 04.07.2002 (Gisela Jahn)

Lußheimer Nachrichten vom 04. Juli 2002

„Licht – Flügel – Schatten“

Lyrik und Musik zur Lesung und Ausstellungseröffnung

…Lyrik „eine Gattung der Poesie, als autonomes Sprachkunstwerk die reinste Form von Dichtung, Stilmittel sind Rhythmus und Reim, Sprachklang und bildhafter Ausdruck. Dr. Klaus Haag ging in seinen Ausführungen näher auf Sonja Violas Lyrikband ein. Ihre texte wollen neue und ungewöhnliche Zusammenhänge darstellen und veranlassen dazu, für Augenblicke die Alltagswelt des einfachen Sprechens zu verlassen. Zeit ihres Lebens ist Sonja Viola Senghaus der Kunst als solcher zugetan. Gedichte, Bücher und die Malerei, der sie sich schon lange verschrieben hat, haben sie neben ihrer Rolle als Berufstätiger und Ehe-/Hausfrau und Mutter neue Wege beschreiten lassen. Große Vorbilder wie Annette von Droste Hülshoff, Rose Ausländer, Ulla Hahn und Hilde Domin haben auf ihre Entwicklung Einfluss genommen und Mut gemacht „Versäumtes“ einzuklagen“.

In drei Zyklen ist ihre Sammlung von 72 kurzen Gedichten unterteilt, die in ihrem Buch mit Bildern der Künstlerin Dorette Polnauer harmonisieren. Beider Weg ist von gegenseitigem Verstehen und Einfühlen geprägt, der bei gemeinsamen Seminaren über Lyrik und Malerei begann. Der musikalische Beitrag von Maike Purps bereicherte und vervollständigte die Veranstaltung.

Mittelpunkt des Abends war die Lesung, beginnend mit dem ersten Zyklus „Licht“, abwechselnd von Sonja Viola Senghaus und Dorette Polnauer dem Publikum vorgetragen, mit musikalischen „Unterbrechungen“ am Saxophon von Maike Purps. Das „Larghetto“ von Wolfgang Amadeus Mozart in klaren, reinen Tönen war ein Ohrenschmaus, ebenso Felix Mendelssohn Bartholdys „Auf den Flügeln des Gesangs“ im zweiten Zyklus „Flügel“. In diesem zweiten Zyklus laden texte wie „Begegnungen“, „Ein Kindheitsende“ oder „Unabhängigkeit“ zum Nachdenken über unser Ich und das Ich des Anderen ein.

Bemerkenswertes auch im dritten Zyklus „Das verlorene Wort“ oder die „Verlusterklärung“ und viele Texte wie „Demenz“ oder „Alte Liebe“ machen das Werk Sonja Viola Senghaus interessant. Wunderbar dazu die Bilder Dorette Polnauers, bei welchen die Farbe und die Form fesseln, nicht das Konkrete, nicht das Abbild der Wirklichkeit, sondern das Gefühle und Gedanken Darstellende. Maike Purps Saxophon begeisterte mit „It’s all Yours“ und „Endlees Night“ von John O’Neill und erhielt verdienten Beifall. …

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