Laudatio Preisverleihung

Marina Leiber
Kartin Dietrich
Laudatio                    Jury für die Lyrikauswahl

Von der Vielfalt der lyrischen Auseinandersetzung der Teilnehmer mit dem Thema „Flucht.Punkt.Stadt“ sind wir stark beeindruckt. Sehr facettenreich werden ganz verschiedene Akzente gesetzt.
Ein Schwerpunkt der eingereichten Gedichte liegt auf den vom Land in die Stadt Flüchtenden. Die Bandbreite der Zielorte reicht vom idyllischen Kleinod bis zum
riesigen, lärmenden, dreckigen Moloch. Dabei stellt sich die Frage, „wo wir leben
sollen“. Ist die Stadt für die Menschen ein „Gefängnis“? Manche Städte scheinen nur „interessante Varianten von Bekanntem“.
Zudem werden die Gedankewelten der von Stadt zu Stadt Flüchtenden thematisiert. Sie werden gefragt, woher sie kommen, während sie sich selbst fragen, wo sie bleiben (können). Was ist Heimat und wie erleben wir Heimweh? Wie singt ein Vogel in der Fremde? „Ist sein Zwitschern vertrauter daheim“? Woher kommen wir und wo bleiben wir? Einige der Flüchtenden kommen nie an.
Am meisten berührt wurden wir von der Flucht in ein anderes Leben mit allen Sorgen und Ängsten vor diesem Schritt. Wie lange kann man stumm bleiben und ein erschütterndes Geheimnis mit sich herumtragen? Den Ausbruch aus diesem „mentalen Gefängnis“ in eine ungewisse Zukunft thematisieren die beiden Gedichte „Bsser woanders“ und „Die Alte“ in eindrucksvoller Weise.
Die eingesandten Wettbewerbsbeiträge haben uns die Auswahl nicht leicht gemacht. Denn jedes Gedicht ist ein Kunstwerk für sich und wäre es wert, honoriert zu werden. In mehreren Gesprächen und letztendlich anhand von Punktevergaben kamen wir zu unserem Ergebnis.
Das Siegergedicht „Besser woanders“ besticht dadurch, dass es in bestürzender Knappheit ein ganzes Universum unterschiedlicher Bilder hervorruft, die uns stark berührt haben.

Wir bedanken uns bei allen Wettbewerbsteilnehmern für die spannenden, anrührenden Lesestunden, die sie uns mit ihren beeindruckenden Gedichten zum Thema „Flucht.Punkt.Stadt“ bereitet haben. Diese wünschen wir auch den Lesern dieser Anthologie.

Gedichte, Geschichten und etwas Selbstkritik

Die „Räuber ’77“ feiern 40-jähriges Bestehen und vergeben den Mannheimer Literaturpreis gleich zweimal. „Die Räuber 77″ sind 40 Jahre alt geworden. Zum Jubiläum wurde der von der Mannheimer Autorenvereinigung sonst alternierend ausgeschriebene Literaturpreis im Doppelpack vergeben: Den Preis für Lyrik erhielt Sonja Viola Senghaus, den für Kurzprosa Christine Thiemt. „Flucht.Punkt.Stadt“ lautete das vorgegebene Thema.

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Autorengruppen

aus „Freiraum für Kreativität“ – Artikel „Domspitzen“, das Stadtmagazin für Speyer und Umgebung, November 2017 – yvw

Autoren aus Speyer und Umgebung treffen sich regelmäßig
in Gruppen, um Erfahrungen auszutauschen –
Öffentliche Lesungen im November und Dezember

 

© Yvette Wagner

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„Spira“ regelmäßige Autorentreffen

aus „Freiraum für Kreativität“ – Artikel „Domspitzen“, das Stadtmagazin für Speyer und Umgebung, November 2017 – yvw

Autoren aus Speyer und Umgebung treffen sich regelmäßig
in Gruppen, um Erfahrungen auszutauschen –
Öffentliche Lesungen im November und Dezember

Speyer ist eine Literaturstadt. Hier wird nicht nur viel gelesen, sondern auch eifrig geschrieben. Zahlreiche Autoren verfassen Gedichte, Geschichten oder Romane. In verschiedenen Autorengruppen tauschen sie sich aus, regen sich gegenseitig an und bereiten gemeinsame Lesungen vor. Jetzt, zum Ende des Jahres hin, präsentieren sie die Gruppen an verschiedenen Terminen.
Eine spannende Mischung verschiedener Gedanken, von Lyrik und Prosa, von jungen sowie erfahrenen Autoren, ergänzt durch heitere und ernste Texte. Diese Mischung macht Lesungen von Autorengruppen so interessant.
… Erst seit einem Jahr besteht die Autorengruppe „Spira“, die eng mit der Sektion des Literarischen Vereins verbunden ist. Sonja Viola Senghaus hat nahezu gleichzeitig die Sektion übernommen und die Literaturgruppe gegründet.
Die Gruppen umfassen so gut wie alle Altersstufen, von jungen bis hin zu älteren Menschen, die weit über 80 Jahre alt sind. Alle Autoren in diesen Gruppen stammen aus Speyer und Umgebung.
Warum sich die Schreiber regemäßig treffen? Austausch sei wichtig, um die Vielfalt der Geschichten, Gedichte und Schreibstile zu erfahren, findet Senghaus. Sind manche Stellen nicht ganz stimmig, werde darüber diskutiert. „Die Autoren sind offen und bereit, konstruktive Kritik anzunehmen“, macht sie deutlich.
… Die Schreiber nutzen die Treffen natürlich auch, um sich auf die Lesungen vorzubereiten. Im Zuhörerkreis der Gleichgesinnten ringen etwa die „Spira“-Autoren um die richtige Betonung ihrer Texte, erklärt Senghaus.
… Jede Lesung steht unter einem bestimmten Titel. In den meisten Fällen lassen sich die Autoren von dem festgelegten Thema inspirieren und verfassen neue Texte – gleichzeitig lassen die Themen stets großen kreativen Freiraum zu.

„Spira“:
Lesung „Vergänglichkeit““, Dienstag, 5. Dezember, 19:30 Uhr, Stdtbibliothek Speyer. Gruppentreffen jeden vierten Dienstag im Monat, 18:30 Uhr im Weinstudio Dr. Klein (Königsplatz), Kontakt: sonjaviolasenghaus@yahoo.de