ZusammenSpiel

Tanzperformance mit Janna Schimka;
Lyrik von Sonja Viola Senghaus und Marga Fedder,
zur Finissage der Ausstellung von Gisela Späth
n der Zehntscheune Hockenheim
am So, 02.03.2014 um 16 Uhr
eine Kooperationsveranstaltung von Kunstverein,
Musikschule und Stadtbibliothek Hockenheim
Eintritt 4,– € / erm. Schüler u. Studenten 3,– €

Informationen unter: 06205 – 2557868
www.kunstverein-hockenheim.de

Glaspavillon Ausgewogene Balance

Ausgewogene Balance
Lesung mit Lyrik, Kalligrafie und Musik im Rathauspavillon

Rheinpfalz, Freitag, 15. Juni 2012, von Monika Portenlänger

„Zwischen uns eine Zeile“: Unter diesem Titel haben Kalligrafin Inge Schott,
Lyrikerin Sonja Viola Senghaus und Gitarrist Wolfgang Schuster am Dienstagabend
eine gemeinsame Lesung im bis auf den letzten Platz besetzten Speyerer Rathauspavillon gestaltet.

Luftig-kühles Licht durchflutet den hohen Glasraum. Schwebend tanzen filigran geschriebene Wörter in Kalligrafie auf schmalen weißen Blätterbahnen. „Auf der Oberfläche des Sprachflusses tanzt der Standpunkt hin und her, eingebettet zwischen den Worten treibt er nun einsilbig stromabwärts“ ist auf einem Blatt in wellenförmig-strömenden Buchstaben zu lesen.

   Kalligrafin Inge Schott hat hier Sonja Viola Senghaus‘ Worte aus dem Gedicht „Treibholz“ ins Bild gesetzt. Zum Zweiklang aus Wort und Sprachbild gesellen sich die Gitarrenlaute Wolfgang Schusters, der Senghaus‘ Lyrik in harmonische Klangbilder übersetzt und damit die Aussagen musikalisch unterstreicht.
    Eine ausgewogene Balance aus Wort, Klang und Bild entsteht in der Lesung, und eine beinahe meditative, ruhige Atmosphäre erfasst den voll besetzten Raum, während Senghaus in nachdenk-lichem Tonfall Gefühle und Erfahrung in ihrer Lyrik in kurze, klare, poetische Satzbilder verwan-delt. So werden „zornige Buchstaben einfach ausradiert“ und „Ausrufezeichen in Frage gestellt“.
  
In „Wortdrähten“ wird nach dem „Runden der Worte“ gesucht – „ein einzig gerundetes Wort verdrahtet sich in mir“. In ihrem Liebesgedicht „Zwischen uns ein Lied“ wiederum „tanzt der Abend ein Strophe, singt die Nacht die Melodie“. Die kühle Leichtigkeit des gläsernen Pavillons unterstreicht dabei die Atmosphäre der Worte, Kalligrafie-Blätter und Gitarrenklänge, die sich miteinander verbinden oder – wie im Gedicht „Wortdrähte“ – verdrahten.