Ausgewogene Balance

Lokal
Ausgewogene Balance
Lesung mit Lyrik, Kalligrafie und Musik im Rathauspavillon

von monika portenlänger

„Zwischen uns eine Zeile”: Unter diesem Titel haben Kalligrafin Inge Schott, Lyrikerin Sonja Viola Senghaus und Gitarrist Wolfgang Schuster am Dienstagabend eine gemeinsame Lesung im bis auf den letzten Platz besetzen Speyerer Rathauspavillon gestaltet.
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Zwischen uns

 

Schifferstadter Tagblatt

  • Lokal-Rundschau –

    Nr. 103, Freitag, 4. Mai 2012

 

natürliche Energie für den Menschen erfahrbar machen“

Schifferstadter Künstler Martin Eckrich lädt zum „Tag der offenen Tür“

Kunstperformance „Zwischen uns“

Zusammen mit Sonja Senghaus und Rabea Michler zeigte Eckrich in der Kunstperformance „Zwischen uns“ dass Lyrik, Musik und Malerei sich gegenseitig Inspiratio0n sein können. Die ausgebildete Flötistin, Rabea Michler, hatte bereits in der Vergangenheit Ausstellungen des Schifferstadter Künstlers musikalisch untermalt, so dass ein gemeinsamer Auftritt der nächste logische Schritt war. „Meine Familie und ich sind Fans von Martins Arbeit, wir haben auch ein paar seiner Stücke“, erklärt die junge Frau ihre Verbindung zu Eckrich. „Ich habe überlegt, welche Musikstücke Martin inspirieren würden und Sonja Senghaus kam auf die Idee, dass Lyrik auch gut dazu passen würde.

Dass die Drei damit ganz richtig lagen, zeigten die zahlreichen Besucher, die zur Kunstperformance gekommen waren. Auf Bierbänken und im Gras sitzend, zwischen den Bäumen oder auf dem schmalen Gartenweg stehend, drängten sich an die 40 Zuschauer. Zu den Versen von Senghaus und dem Flötenspiel von Michler malte, sprühte oder kleckste Eckrich seine Bilderwelten. Die Anwesenden sahen gebannt auf die Leinwand, während Michler einen mittelalterlichen Spielmannstanz, Hans Jürgen Hufeisens „Rubinfuer“ oder Christians Thielemanns „Fantasie“ auf ihrer Blockflöte zum Besten gab und Senghaus hierzu zarte Verse über

einen Pan am Wasser oder Grashalme im Wind sprach.

Nur besagter Wind unterbrach die Performance kurz, als er den Notenständer umwarf, was sonst – gemeinsam mit Vogelgezwitscher und Bienensummen – für Atmosphäre sorgte. Auch Eckrich schien sich zeitweise in eine Naturgewalt zu verwandeln. Etwa als er mit bloßen Händen in die Farbtöpfe griff, und dann die Farbe auf die Leinwand verteilte oder Ruß aus einem anderen Behälter auf die Leinwand warf und sie dort mit den Farben mischte. Für seine Zuschauer war es dabei spannend zuzusehen, wohin dies künstlerisch Reise führen würde.

Denn wo man noch kurz zuvor zwei Personen im oberen Bildrand vermutete, wurden – dank dem Einsatz von Sprühdose, Tapezierpinsel oder Wachsstiften – die Haare einer einzelnen Person, deren intensiver Blick den Betrachter in seinen Bann schlug. Einen Bann schienen auch die drei Künstler über die Anwesenden gelegt zu haben. „Das war so toll und aufregend“, sagte Monika Deus au Speyer. „Ich hatte mir das ganz anders vorgestellt. Das ist ja richtig Arbeit, der kam ja richtig ins Schwitzen.“ …

epa