Zwischen uns
ein Lied
tanzt
der Abend
eine Strophe
singt
die Nacht
die Melodie
zwischen uns
ein Lied
für zwei Stimmen
Zwischen uns
ein Lied
tanzt
der Abend
eine Strophe
singt
die Nacht
die Melodie
zwischen uns
ein Lied
für zwei Stimmen
Schwerelos der Flug
trotz befiederter Sicht
die Hoffnung
im Schnabel
Schweben
immer höher schweben
ohne aufzufallen
der verschwisterten Erde
In meinem Traum
dem Adler gleich
sonnengestirnt
sturmgestärkt
steigst du auf
mit mir
Dein Hinaustreten
dieses unbewegbare
Gewicht zweier Stufen
die Schweigsamkeit
der Marmorsteine
die dein Weggehen
immer wieder
auf sich nehmen
Wir sammeln
Blütenstunden
und streuen sie
mit rosenweißer Lust
in unsere Augen
Die hellen Tage
bewegen wieder den Fluss
auch meine Augen
werden lichter
und die Möven keischen
nicht mehr so schrill
„Schreiben, ein Versuch,
etwas unverlierbar zu machen“
(nach Olliver Roland)
Verloren
eine Vielzahl
von Jahren
von Dingen
auch Zähne
und Haare
auch Menschen
Unverlierbar
die verschwendete Zeit
die Wörter
die leuchten
ohne Wissen
wohin
Nackten Fußes
traumwandre ich
auf rauer Straße
In engen Gassen
tanzen sie
die Träume
Traumfinderin
bin ich in Traum
verlornen Städten
Die Sehnsucht
diese flatterhafte Möve
ritzt ihre Namen
in mein dünnes Hautgeflecht
Die Zweifel
diese wachsamen Hüter
hüllen mich ein
in ihr grobes Leinengewand